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Tale
BeitragVerfasst am: Di, 8 Jun 2010 - 19:49  Antworten mit Zitat
Abenteurer
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Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 291

Hallo zusammen!

Ich habe hier einmal meine Gedanken zu den Grand Prix spielen zusammen gefasst. Bitte bloß nicht als Rezension oder richtige Kritik verstehen. Ich habe einfach mal die ersten Dinge zusammengefaßt, die mir so in den Sinn kamen. Mag sein, das es dadurch manchmal ein bisschen harsch wirkt, ist aber nie so gemeint. Mir haben alle Spiele im Großen und Ganzen Spaß gemacht, und es freut mich das es so viele Teilnehmer gab, nachdem ja ein paar Jahre keinen Grand Prix gab. (Sollte ich hier und da wirklich akut unfair sein, bitte melden, ich korrigiere das dann.)

Absturzmomente

Das Spiel beginnt erfrischend neu: Ein Bergsteiger hängt nur noch an einer Hand... Kann er sich retten? Die Antwort ist nein, aber eine übernatürliche Wesenheit gibt ihm eine zweite Chance. Hier beginnt das eigentliche Spiel, im Grunde genommen ein, einziges großes Puzzle. Schön gemacht, allerdings mit ein paar Fehlern. Zweimal musste ich die Lösung konsultieren, weil das Spiel unnötig komplizierte Eingaben oder Kommandos erwartete. An einer Stelle fehlt schlicht der richtige Output. Ärgerliche Kleinigkeiten, die der gesamten Stimmung keinen Abbruch tun.

Davon ab ist Absturzmomente ein wunderbares kleines, atmosphärisches Spiel. Die zentrale Geschichte ist so packend erzählt, das man einfach dran bleibt, bis man den Leuten geholfen hat. Hier sehe ich den ersten Ansatz von etwas, das ich mir für die deutsche Szene noch mehr wünsche: Weg von Texadventures und hin zu Interactive Fiction.

Ares

Ich wollte Ares wirklich mögen. Das Setting ist herrlich europäisch; Man ist Astronaut in der ersten bemannten Mission zum Mars, 18 Monate vor den Amerikanern. Man kann sogar die EU-Flagge hissen! Toll. Doch das Raumschiff stürzt ab und man hat keinen Funkkontakt, etc. Soweit, so klassisch. Aber: Leider sind viele der Puzzle genau das: Klassisch. Sinnloses Inventarlimit, hakeliges Bedienen des Rucksacks, einige ungenaue Befehle. Außerdem ist es mir nicht gelungen, die letzten beiden Punkte zu erlangen, obwohl ich dem Walkthrough genau gefolgt bin. Wieso ich den Stein nirgendwo ablegen will, aber ihn ohne Probleme in meinen Rucksack lege, ist mir nicht klar.
Fazit: Sehr schöne Story und Atmosphäre, die leider arg von den 80er Jahren Puzzeln geschmälert werden.

Das drakonische Grinsen

Das drakonische Grinsen ist ein herrlich überdrehtes CYOA. Es erinnert in Absurdität und Geschwindigkeit an „The Ascot“, aus der diesjährigen IF Comp. Das ist durchaus als Kompliment zu verstehen. Auch nach dreimaligem Durchspielen bin ich mir nicht sicher ob es hier eine kohärente Geschichte gib oder geben muss. Ein Ende sagt mir, ich habe gewonnen, aber ob ich auch die Wahrheit gefunden habe? Vielleicht könnten meine Entscheidungen mehr Konsequenzen haben, und nicht so viele Dinge auf dasselbe Ergebnis führen. Auch den Sinn der Zufallssequenzen, die direkt nach ihrer Einführung wieder bis zum Ende verschwinden, ist mir nicht ganz klar. Das Interface ist sehr retro, aber da man das Spiel in 10 Minuten gewonnen hat, ist das eher nostalgisch als störend.

Die Hausaufgabe

Man denkt nicht gerade, das ein Ritual zur Beschwörung von Marilyn Monroes Geist damit endet, im Keller der NASA zu stehen, in Frauenkleidung, und die Enkelin des dritten Mondaustronauten zu retten, aber hey, das Leben steckt voller Überraschungen. Die Hausaufgabe ist die Art von IF, die in der englischen Szene „wacky“ genannt, was zumindest hier bedeutet, ein nicht sehr gradliniges aber witziges, kurzweiliges Spiel zu haben. Das Ende ist etwas abrupt und für meinen Geschmack zu sehr gewolltes „Happy Ending“ (außerdem machen die letzten drei Wahlmöglichkeiten keinen Unterschied), aber im Großen und Ganzen ist Die Hausaufgabe, das, was es sein will: Ein wirres, lustiges kleines Spiel. Extrapunkte für unsichtbare Hamster.

Das Erbe

Das Erbe ist das einzige Spiel des Grand Prix, das ich nicht durchgespielt habe. Wieso? Wenn sich die technischen Probleme soweit anhäufen, das ich das Spiel aus dem Auge verliere und in Konflikt mit dem Parser gerate, kann ich dem Spiel nicht gerecht werden. Das Erbe ist kein schlechtes Spiel, für das was es sein will – die klassische IF-Geschichte mit dem Testament: Um das Erbe anzutreten musst du dich als würdig erweisen, diesmal, indem du dem Butler einen Schatz zeigst. Soweit so gut, aber nach einigem Erkunden zeigt Floyd (die Programmiersprache) so eklatante Mängel, das ich in meinen von Ares noch angeschlagenen Laptop beißen will. Der Parser soll die Verbindung zwischen Spieler und Spieltwelt sein. Wenn ich aber einige Türen mit ge „öffne“ net habe, und der Parser mir sagt „Ich kenne das Wort „öffne“ nicht, fange ich an ihm zu misstrauen. Dann entsteht Frust, denn ich weiß nicht ob meine Puzzlelösungen falsch sind oder ob mich der Parser nicht versteht. Vielleicht wäre es hilfreich, in der Hilfe eine Liste der gängigen Verben zu haben. Ich bin Sicher. Das ist wirklich schade. Das Erbe scheint ein solides Erstlingswerk zu sein, das aber an seiner Programmierumgebung krankt.

jashpur

Jashpur gefällt mir wegen des Setting. Indien im 19. Jahrhundert, Mord am Hof des Rajas, englische Beamten, Fakire. Leider bleibt das Spiel ansonsten etwas blaß – kaum jemand ist richtig charakterisiert, die 4 NSC geben größtenteils die gleichen Antworten. (Und ohne PFEIL NACH OBEN ist es sehr mühsam, immer wieder >FRAGE FAKIR NACH SPOILER u.ä. zu tippen.) Wie schon in Erbe ärgert mich Floyd

>WIRF PULVER
Ich kenne das Wort „wirf“ nicht.

>WIRF DOSE AUF JUNGEN
Du wirfst die Teedose mit dem Pulver auf dem Jungen.

Das darf in Anbetracht der Leistung heutiger IF Systeme nicht mehr passieren.

Aber davon ab ist Jashpur ein gutes Spiel für zwischendurch. Einige Andeutungen in der Story klingen nach Fortsetzung. Ich freu mich drauf, aber vielleicht in I7? (Da gibt es eine sehr gute deutsche Extension)

Die Mondbasis

Ich bin für dieses Spiel anscheinend zu blöd. (Ernsthaft, das ist keine Kritik am Spiel. Ich bin furchtbar mit Puzzles.) Nachdem ich eine halbe Stunde lang erstickt bin, war bei mir auch real die Luft raus. Wenn man Puzzle mag, ist es aber genau das Richtige.
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