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Verfasst am:
Do, 17 Mai 2012 - 19:05
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Experte
Anmeldungsdatum: 08.12.2009
Beiträge: 923
Wohnort: Berlin
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ChristianB hat folgendes geschrieben: | Privatanwender sparen nichts, solange die Verlage auf die Buchpreisbindung pochen. |
Damit hat zwar Amazon nichts am Hut, aber es stimmt wirklich: die 13,5% Ersparnis zur Luxemburger MwSt werden tatsächlich nicht an die Kunden weiter gegeben, sondern einbehalten. Auch wegen des Buchpreisbindungskartells, das sich damit ans Bein gepinkelt hat. Das könnte einen geradezu glücklich machen, wenn es nicht so traurig wäre. Setzen, sechs für den deutschen Buchhandelsverband.
ChristianB hat folgendes geschrieben: | Warum schließt Amazon gewerbliche Nutzung bei Papierbüchern nicht auch aus? |
Amazon müsste Einfuhrzoll zahlen, eben die deutsche USt. Neben dem Verlust jener 13,5% wären das Formalitäten und damit Verwaltungsaufwand. Ich hab mal einen steuerpflichtigen Siebdruck aus der Schweiz eingeführt und wünsche das nicht einmal dem ärgsten Feind. Also auch Amazon nicht. Schuld war übrigens nur die Bezeichnung "Siebdruck": Als Lithographie wär's zollfrei unter der Rubrik "Kunst" durchgegangen, Siebdruck zählt als Massenproduktionsgut wie eine DVD mit dem vollen Steuersatz. Das versteht keiner. Deutsches Steuerrecht, 60% der internationalen Buchneuerscheinungen beschäftigen sich jährlich damit. Setzen, sechs für die deutsche Finanzverwaltung.
ChristianB hat folgendes geschrieben: | EDIT: Was würde wohl passieren, wenn ich mir eine Adresse in Belgien organisiere und von dort aus Rechnungen ohne Umsatzsteuer aber mit vollem Bruttobetrag an deutsche Kunden schriebe? |
Solange ausschließlich Privatkunden beliefert werden und die belgische USt abgeführt wird passiert da nix. Bei Amazon kann ich mir - wie vor ein paar Jahren bei Google - durchaus vorstellen, dass sie Sonderregelungen mit dem Fiskus vereinbart haben und Ralf Kleber Saufkumpan von Jean-Claude Juncker ist.
Nur mal zur Klarstellung: Ich komme weder mit dem quasi-monopolistischen Amazon-System noch mit dem deutschen Buchpreiskartell oder den undurchschaubaren fiskalischen Vorgaben in DE klar. Aber, Pest, Cholera und Blitzschlag abgewägt, wirkt diese Institution immer noch freundlicher als Facebook und hat den Buchmarkt soweit aufgewirbelt, dass z.B. der Buchpreisbindung nur noch ein paar Jahre Zeit bleiben. Ich bin mir sicher, es gäbe heute in DE noch keine Ebooks ohne Amazon, und ohne diesen Onlinemarkt läge meine letzte Hardcover-Erwerbung "Straßenschäden" von Helmut Kuhn auch sicher bei über dreißig Euro. Wie früher eben, in sicher gewogenen Zeiten. Ich entscheide mich für Blitzschlag. _________________ interactive fiction database |
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Verfasst am:
Do, 17 Mai 2012 - 22:26
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Experte
Anmeldungsdatum: 05.05.2004
Beiträge: 633
Wohnort: Hamburg
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proc hat folgendes geschrieben: | Ich entscheide mich für Blitzschlag. |
Ich warte noch auf den Donner. In ein paar Jahren hat sich das vielleicht etwas kundenfreundlicher zurechtgeruckelt.
Danke jedenfalls, Martin, für Deine ausführliche Antwort! _________________ Worichtung willst du ingehen? |
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